Zeckenbiss
Zecken sind kleine Blutsauger, die zum Beispiel in hohem Gras oder im Gebüsch lauern. Du kannst sie gut von einem Insekt unterscheiden. Zecken gehören ja zu den Spinnentieren, und die haben als erwachsene Tiere immer acht Beine. Bei den Insekten sind es nur sechs.
Vorne am Kopf hat die Zecke so eine Art Rüssel, den sie tief in die menschliche Haut hineinbohren kann. Wenn sie das geschafft hat, fängt sie an zu saugen, bis sie dick und fett ist.
Zecken haben keinen guten Ruf. Kein Wunder - diese Spinnentiere sind Parasiten. Zecken ernähren sich von Blut, ziemlich viel Blut sogar. Bis zu 15 Tage bleiben sie auf ihrem Wirt, dem Menschen oder dem Tier, dessen Blut sie trinken. Erst dann sind sie satt. Um Blut zu saugen, haken sie sich fest und verkleben ihren Körper mit dem ihres Opfers. Das klingt ziemlich grässlich, oder? Es kommt noch schlimmer…
Warum können Zeckenbisse gefährlich sein?
Zecken können mehrere Krankheiten übertragen; die häufigsten und gefährlichsten sind Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Lyme-Borelliose ist die Krankheit, die von den Zecken am häufigsten übertragen wird. Bei dieser Infektion dauert es immer einige Stunden, bis der Krankheitserreger auf den Wirt übergeht. Lyme-Borreliose fühlt sich am Anfang wie Grippe an. Die Krankheit kann man sehr gut mit Antibiotika behandeln; einen Impfstoff gibt es nicht.
Weitaus gefährlicher ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Form von Hirnhautentzündung. Mehrere hundert Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland daran. Nicht alle Zecken tragen diesen Krankheitserreger. Es gibt bestimmte Gebiete, wo die Zecken mit FSME infiziert sind. Zum Glück gibt es einen Impfstoff gegen FSME.
Was tun, wenn du von einer Zecke gebissen wurdest?
Vor dem Zubettgehen spürst du in deinem Nacken einen kleinen Fremdkörper. Was ist das? Zeige das "Ding" einem Erwachsenen. Oh, eine Zecke! Jetzt heißt es, vorsichtig sein, aber zugleich schnell handeln. Wenn du vermeiden willst, dass du dich mit Borreliose ansteckst, solltest du die Zecke so bald wie möglich loswerden. Lasse die Zecke von einem Erwachsenen vorsichtig mit einer spitzen Pinzette entfernen. Das funktioniert so: Mit der Pinzette greift man die Zecke direkt über der Hautoberfläche, man packt sie also am Kopf. Dann zieht man sie langsam und gleichmäßig und ohne zu drehen heraus. Nimm die entfernte Zecke, stecke sie in eine leere Filmdose und bringe sie am besten zu einem Arzt. Er kann sie auf Krankheitserreger untersuchen. Falls die Zecke infiziert war, wird er dir Medikamente geben. Wenn ihr keine geeignete Pinzette zur Hand oder Angst vor einer Ansteckung habt, dann geht am besten sofort zum Arzt. Er entfernt die Zecke und kann euch sagen, ob und welches Krankheitsrisiko besteht und was man dagegen tun kann.
Wie kannst du dich vor einem Zeckenbiss schützen?
Die entsprechende Kleidung - feste Schuhe, lange Hosen und lange Ärmel - hilft. Doch was tun, wenn draußen Hitzefrei-Temperaturen herrschen? Nimm ein Insektenschutzmittel. Es gibt sie in Drogerien und Apotheken. Diese Mittel helfen nicht nur gegen Mücken, sondern auch gegen Zecken. Insektenschutzmittel verändern den Körpergeruch so sehr, dass Insekten nicht mehr merken, wo sich ein Mensch befindet. Leider wirken sie gegen Zecken nur halb so lange wie gegen Mücken. Das heißt, dass du spätestens nach vier Stunden wieder etwas von dem Mittel auftragen musst.
… du Zecken nie mit Alkohol, Klebstoff, Öl oder anderen Tinkturen zu entfernen versuchst. Wenn die Zecke bei dieser Art "Behandlung" nach einer Weile stirbt, kommen Erreger in deinen Körper. Das Risiko, dass du infiziert und später krank wirst, steigt!
… du zum Arzt gehst, wenn du eine Zecke nicht vollständig entfernen konntest. Auch Reste einer Zecke können Infektionen auslösen.
… du jeden Tag deinen Körper nach Zecken absuchst, wenn du im Gestrüpp, im hohen Gras oder im Wald unterwegs warst. Lasse dir von einem Erwachsenen, dem du vertraust, dabei helfen.
… du regelmäßig ein Insektenschutzmittel aufträgst. Das gilt besonders, wenn du unter einem Baum liegst. Warum? Zecken lassen sich gern auf Menschen nieder, die sich lange an einer Stelle aufhalten.