Wie du Figuren beschreiben kannst
Held oder Gauner, Fiesling oder Freund? Die Figuren sind das A und O. Ihr Charakter und ihr Verhalten entscheiden darüber, wie sich deine Geschichte entwickelt und wie sie ausgeht. Als Autor bestimmst natürlich du, wie sie aussehen und welche Eigenschaften sie haben.
Versuche, die Figuren als Charaktere zu zeichnen. Charaktere sind nicht entweder gute oder schlechte Menschen, sie haben viele Eigenschaften. Um eine Figur zu einem Schurken zu machen, überwiegen natürlich die schlechten Eigenschaften. Andersherum ist es bei den Guten. Denke daran: Ein Held ist nicht nur lieb, nett und immer freundlich, er hat auch ein paar weniger guten Seiten.
Aussehen, Charakter, Eigenschaften und Umfeld
Genauso wichtig wie Aussehen, Eigenschaften und Charakter ist das Umfeld. Jede Figur hat eine Familie - Vater, Mutter, Großeltern, vielleicht auch Geschwister... Wie viele Brüder hat zum Beispiel der Junge, der der Held in deiner Geschichte werden soll? Wie alt sind sie? Was sind seine Eltern von Beruf? Denke daran, dass jeder Mensch zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort lebt. Wo und wann spielt deine Geschichte? Bevor du mit dem Schreiben beginnst, solltest du alle Aspekte, die deine Figuren lebendig erscheinen lassen, genau skizzieren.
Denke an das Äußere wie etwa Alter und Geschlecht, Aussehen und Kleidung, Stimme und Sprache - redet eine Figur laut oder leise, piepst sie oder brummt er, spricht sie Hochdeutsch, gebrochenes Deutsch oder Dialekt? Denke daran, wie sich eine Figur bewegt und ob sie vielleicht besondere Merkmale hat.
Gibt es etwas, was eine Figur besonders gut oder gar nicht kann? Was macht sie glücklich, wovor hat sie Angst, worüber macht sie sich Sorgen, worüber lacht sie? Was macht sie in der Freizeit, was mag sie, was mag sie nicht? Was sind ihre größten Stärken, was ihre schlimmsten Schwächen? Hat sie Humor oder ist sie ein doofer Langweiler? Wofür interessiert sie sich, wofür setzt sie sich ein? Hat sie vielleicht irgendwelche Marotten oder außergewöhnliche Begabungen?
Zum Lebensumfeld gehören die Familie und Freunde, die Nachbarn und Bekannten. Nicht zu vergessen die Haustiere! Bei den Erwachsenen ist der Beruf ein wichtiger Teil des Lebens, bei Kindern die Schule. Wo leben die Figuren, wie sieht es in der Stadt, der Straße, dem Haus und im Zimmer deines Helden aus? Versuche dir alles vorzustellen und schreibe es auf einen Merkzettel.
Glaubwürdig und nachvollziehbar
Wichtig ist, dass die Figur, die du in deiner Erzählung "erschaffst", glaubwürdig ist. Denn nur dann kann sie sich der Leser vorstellen. Glaubwürdig heißt, dass alle Eigenschaften zusammenpassen. Ist eigentlich klar - eine Figur kann nicht mal alt und mal jung, mal großzügig und mal geizig sein. Bleibe bei einer Eigenschaft, die du der Figur gegeben hast. Doch hier gibt es eine Ausnahme: eine Figur kann seine Charaktereigenschaften durchaus ändern. Es kommt eben ganz darauf an, was in der Geschichte passiert ...
Eine Figur glaubwürdig darstellen heißt auch, dass seine Eigenschaften und Charakterzüge zusammenpassen sollten. Ein eitler Mensch ist in der Regel nicht schlampig, was seine Klamotten angeht, sondern eher ein wenig pingelig. Wenn du sichergehen willst, dass deine Figuren "stimmen", dann verlasse dich auf das Bild, dass du von ihnen hast.
Alles wissen, aber nicht alles verraten!
In deiner Geschichte berichtest du oft nur über einen kurzen Abschnitt aus dem Leben deiner Figuren. Trotzdem solltest du ein vollständiges Bild von ihnen vor Augen haben. Verrate immer nur so viel über deine Figuren, wie der Leser an dieser Stelle deiner Geschichte über sie wissen sollte!
Tipps zum Thema Personenbeschreibung
Woher ein Vorbild für eine Figur nehmen? Schau dich um - wie wäre es mit den Leuten, die du kennst? Sei vorsichtig: Niemand möchte ungefragt in einer Geschichte vorkommen. Am besten, du mischt die Eigenschaften und das Aussehen mehrerer Personen, die du kennst.
Wie eine Person zum ersten Mal auftreten lassen? Beim Erzählen ist es wie im Leben: Du lernst jemanden zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Situation kennen. Beschreibe deine Figur, wenn du sie in die Geschichte einführst, so, als wenn du sie treffen würdest.
Schreibe so, dass der Leser sich ein Bild von deinen Figuren machen kann. Einige wenige treffende Details genügen oft schon. Dann bleiben deine Figuren spannend.
Versuche, dich in deine Figuren hineinzuversetzen. Wie sehen sie aus, wie fühlen sie sich? Prüfe, ob alle Eigenschaften und das Lebensumfeld deiner Figuren zusammenpassen.