Taschengeld - Geld in Kinderhand
Was ist Taschengeld?
Taschengeld ist der Geldbetrag, den dir deine Eltern wöchentlich oder monatlich auszahlen. Über dieses Geld kannst du frei verfügen. Das heißt, du bestimmst, wofür du dein Taschengeld ausgibst, wann und wie viel du ausgibst.
Viele Jugendliche möchten selbst entscheiden, welche Klamotten sie anziehen und wie oft sie zum Friseur gehen. Sie können mit ihren Eltern vereinbaren, dass sie von ihrem Taschengeld auch Kleidung, Kosmetik, Friseur und – wenn sie wollen – ihre Schulsachen und ihre Monatskarte kaufen. Klar, dass ihr Taschengeld sehr viel höher ausfällt als für Gleichaltrige, die sich damit nur ihre Hobbys finanzieren.
Haben Kinder ein Recht auf Taschengeld?
Auch wenn es die meisten Kinder selbstverständlich finden, dass sie Taschengeld bekommen – ein Recht darauf haben Kinder nicht. Die Eltern entscheiden, ob, wann und wie viel Taschengeld du bekommst. Die viele Kinder bekommen ihr erstes Taschengeld, wenn sie Zahlen lesen können, das heißt, wenn sie in die Schule kommen.
Wie wird Taschengeld ausgezahlt?
Jedes Kind sollte sein Taschengeld immer zu einem bestimmten Termin bekommen. Wer sein Taschengeld wöchentlich bekommt, kann zum Beispiel vereinbaren, dass es jeden Samstagmorgen ausgezahlt wird. Wer mit seinen Eltern eine monatliche Auszahlung vereinbart hat, kann zum Ersten jedes Monats die Auszahlung erwarten.
Jugendliche, die ein eigenes Konto haben, können sich die Summe überweisen lassen. Nicht schlecht ist es, wenn die Eltern einen Dauerauftrag für das Taschengeld einrichten.
Wichtig!
Sprich mit deinen Eltern, wofür du dein Taschengeld verwenden möchtest. Stelle jedoch von Anfang an klar, dass es dein Geld ist und du alleine entscheiden möchtest, was du mit dem Geld machst.
Vereinbare mit deinen Eltern, dass du keine Taschengeld-Kürzung oder –Streichung befürchten musst, wenn du schlechte Noten bekommst oder wenn es zu Hause Streit gibt. Taschengeld ist kein Erziehungsinstrument!
Warum bekommen Kinder Taschengeld?
Es macht Spaß, wenn man zum Laden um die Ecke flitzen und sich dort ein Eis kaufen kann. Kinder bekommen Taschengeld, damit sie sich kleine Wünsche selbst erfüllen können. So denken die meisten Kinder, wenn es ums Taschengeld geht: Hier was kaufen, dort ein bisschen Geld ausgeben – dafür ist das Taschengeld da.
Vielen Menschen, egal wie alt, macht es Spaß, Geld auszugeben. Doch der Spaß am Kaufen ist nicht der einzige Grund, warum Kinder Taschengeld bekommen. Taschengeld ist auch dazu da, damit Kinder den Umgang mit Geld lernen. Es ist nämlich gar nicht so einfach, mit Geld richtig umzugehen.
Mit Geld klarkommen
Wünsche wie Süßigkeiten oder Eis lassen sich mit Taschengeld leicht erfüllen. Doch nicht lange – kleine Kinder, die wenig Taschengeld bekommen, können sich nicht viele Eistüten kaufen. Sie müssen sich sehr genau überlegen, wie sie ihr Geld verwenden: Wann will ich mir ein Eis kaufen? Welches Eis will ich mir kaufen – das kleine Eis, das nicht so viel kostet, oder das große Eis, für das ich viel mehr Taschengeld opfern muss? Wo will ich mir mein Eis kaufen – im preiswerten Supermarkt oder beim etwas teureren Bäcker? Und es gibt noch eine Möglichkeit: Will ich mir überhaupt ein Eis kaufen oder lege ich das Geld zurück?
Mit Geld klarkommen, heißt also, Entscheidungen treffen. Dabei geht es immer darum, was man für so wichtig und wertvoll hält, dass man dafür Geld ausgeben möchte.
"Ach, hätte ich doch das nicht gekauft. Das Teil gefällt mir eigentlich gar nicht so gut!" Es kann Jahre dauern, bis man ein Gefühl dafür bekommt, wann und wofür es sich lohnt, Geld auszugeben.
Wer bekommt wie viel Taschengeld?
Für Kinder in der Grundschule sind 10 Euro im Monat eine beachtliche Summe; für einen Jugendlichen, der sich Stifte, Hefte, seine Monatsfahrkarte, Bücher und vieles mehr kaufen muss, reicht dieser Betrag auf keinen Fall. Wie viel Taschengeld du bekommst, hängt also vor allem davon ab, wie alt du bist und was du von dem Geld bezahlen musst.
Seit Jahren machen sich Erwachsene darüber Gedanken, wie viel Taschengeld ein Kind in welchem Alter bekommen soll, und haben ungefähre Richtlinien aufgestellt.
Taschengeld-Richtlinien
Die meisten Taschengeld-Richtlinien empfehlen für Kinder unter sechs Jahren 1 Euro Taschengeld pro Woche, für Kinder ab sechs Jahren etwa 2 Euro, für Kinder ab acht Jahren etwa 3 Euro pro Woche. Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren sollten ihr Taschengeld monatlich ausbezahlt bekommen. Kinder ab zehn sollten 15 bis 17,50 Euro, ab elf 17,50 bis 20 Euro, ab 12 Jahren 20 bis 22,50 Euro, Jugendliche ab 13 Jahren sollten 22,50 bis 25 Euro, ab 14 Jahren 25 bis 30 Euro, ab 15 Jahren 30 bis 37,50 Euro, ab 16 Jahren 38 bis 45 Euro, ab 17 Jahren 45 bis 60 Euro und Jugendliche ab 18 sollten 60 bis 80,00 Euro bekommen. (Stand 2021)
Manche bekommen mehr, manche weniger
Eltern mit einem hohen Einkommen können großzügiger sein als Eltern, die wenig verdienen, arbeitslos sind oder aus anderen Gründen staatliche Unterstützung bekommen. Doch auch wenn deine Eltern gut verdienen, kommt es darauf an, wie hoch ihre finanziellen Verpflichtungen sind. Wenn sie hohe Ratenzahlungen, zum Beispiel für ein neues Auto, leisten müssen, solltest du davon ausgehen, dass du weniger Taschengeld erhältst. Das gilt auch für Eltern, die vor kurzem ein Haus oder eine Wohnung gekauft haben und deshalb eine sehr hohe finanzielle Belastung haben. Viele Kinder, die mit nur einem Elternteil zusammenleben, müssen auch damit zurechtkommen, dass sie weniger Taschengeld bekommen.
Was darf man sich vom Taschengeld kaufen?
Taschengeld ist das Geld, von dem du – im Prinzip – kaufen kannst, was du möchtest. Doch es gibt einige Regeln und Einschränkungen:
Zigaretten sind für Kinder und Jugendliche bis 16, alkoholische Getränke und Waffen sind für Jugendliche bis 18 Jahre tabu.
Auf das Alter kommt es an!
Kann ein siebenjähriger Junge in einen Handy-Laden gehen und selbst einen Handy-Vertrag abschließen? Darf ein Verkäufer einem zehnjährigen Mädchen ein Mountainbike verkaufen? Darf sich ein Kind einen Hund kaufen?
Was Kinder und Jugendliche in welchem Alter kaufen können, ist im Gesetz nicht völlig eindeutig festgelegt. Eine wichtige gesetzliche Regelung gibt der so genannte "Taschengeldparagraph" des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) vor. Darin ist festgelegt, dass das Kind bzw. der Jugendliche sich ohne Zustimmung der Eltern nur solche Dinge kaufen kann, die er mit seinem Taschengeld, das heißt mit seinen eigenen Mitteln, bezahlen kann.
Nicht geschäftsfähig, beschränkt geschäftsfähig, geschäftsfähig
Es kommt nicht nur auf die Summe an, die du ausgeben möchtest, sondern wie alt du bist, wenn du einen Kaufvertrag abschließt. Etwas kaufen heißt nämlich, einen Kaufvertrag abschließen.
Kinder unter sieben Jahre sind nicht geschäftsfähig. Das bedeutet, dass sie sich zwar grundsätzlich etwas von ihrem Taschengeld kaufen können. Wenn aber die Eltern mit dem Kauf nicht einverstanden sind, können sie den Gegenstand, den das Kind gekauft hat, wieder in den Laden zurückbringen und das Geld zurückverlangen.
Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 18 Jahren sind beschränkt geschäftsfähig. Das heißt, dass sie sich Dinge, die sie mit ihrem Taschengeld bezahlen, selbst kaufen können. Wenn Kinder Dinge kaufen wollen, die weit mehr kosten als sie im Monat Taschengeld bekommen, sollten sie ihre Eltern mitnehmen oder eine schriftliche Erlaubnis ihrer Eltern dabeihaben.
Wenn ein Kind oder Jugendlicher in einem Geschäft etwas kauft, im Internet etwas ersteigert oder bestellt oder einen Ratenkaufvertrag abschließt, der weit über seine Taschengeld-Einkünfte hinausgeht, können die Eltern Einspruch dagegen einlegen. Damit wird der Kauf unwirksam.
Jugendliche über 18 Jahren sind voll geschäftsfähig. Das heißt, dass sie Verträge aller Art – Kaufverträge, Mietverträge, Leasingverträge, Kreditverträge - ohne Einwilligung der Eltern abschließen können. Jugendliche und Erwachsene über 18 Jahren sind an die Regelungen, die diese Verträge beinhalten, gebunden. Das heißt, dass sie pünktlich die Miete bezahlen, die Ratenzahlungen usw. vollständig und pünktlich leisten müssen.
Taschengeld "mit Köpfchen" ausgeben
Richtig Geld ausgeben heißt, dass du dein Geld möglichst nur für die Dinge verwendest, die dir wirklich etwas bedeuten. Leider ist es gar nicht so leicht herauszufinden, wann es sich lohnt, Geld locker zu machen.
Vorsicht Neidfalle
Die beste Freundin hat nicht nur supertolle Marken-Klamotten, jetzt hat sie sich Strähnen färben lassen! Der Banknachbar hat neue Inliner, außerdem geht er ständig ins Kino… Und ich? Fast jeder kennt dieses Gefühl: das, was die anderen haben, das will ich auch, am besten gleich hier und jetzt!
Dieses Gefühl, dass man um (fast) jeden Preis mit anderen gleichziehen, sie am liebsten übertrumpfen möchte, heißt Neid. Neid macht ehrgeizig und stachelt an. Doch dabei vergessen wir oft, ob uns das, was unseren Neid herausfordert, wirklich glücklich und zufrieden macht.
Preise vergleichen – Angebote prüfen
Schwimmen gehen, jetzt gleich? Überlege und schau nach: In vielen Schwimmbädern ist der Eintritt zu bestimmten Zeiten günstiger! Ähnliches gilt für das Kino – mache Kinos geben Rabatte für Kinder und Jugendliche. Wer sich Zeit nimmt und Preise vergleicht, kann jede Menge Geld sparen!
"Nimm 3 – zahle 2" – solche Slogans klingen sehr verführerisch. Überlege dir genau, ob du wirklich drei Exemplare der angepriesenen Klamotten brauchst. Vielleicht kannst du eines davon einer Freundin geben und ihr teilt den Preis durch drei? Dann habt ihr beide Geld gespart!
Schicke Frisur zum Sonderpreis? Zahlreiche Salons sind auf der Suche nach Modellen – frage nach, wenn du das nächste Mal zum Friseur gehst.
Manche Dinge sind sogar umsonst: In vielen Stadtbibliotheken können Kinder und Jugendliche Medien, das sind Bücher, Zeitschriften, Hörbücher, Games, DVDs und sogar Brettspiele umsonst ausleihen.
Zahlreiche Städte haben in den Ferien günstige Freizeitangebote. Wer einen Ferienpass erwirbt, kann vielerorts in den Sommerferien umsonst ins Freibad und braucht auch für die öffentlichen Verkehrsmittel nichts zu bezahlen. Frage bei der Stadtinformation nach!
Wichtig!
Nimm dir Zeit und denke nach, ob dir das, wofür du Geld ausgeben willst, wirklich Spaß macht. Oder geht es dir mehr darum, mit den anderen mitzuhalten?
Stecke dir nie viel Geld ein, wenn du in die Stadt gehst. Viel Geld verleitet dazu, dass man mehr ausgibt, als man sich vorgenommen hat.
Gehe nie mit leerem Magen zum Einkaufen. Wenn man Hunger hat, kauft man mehr als wenn man satt ist, und zwar nicht nur Süßigkeiten oder eine Wurstsemmel.
Kaufen oder ausleihen? Frage bei deinen Freunden nach, ob du das Buch, die CD oder das Game übers Wochenende haben kannst. Gehe in die Stadtbibliothek und frage dort nach.
Stadtinformationen haben Merkblätter mit Informationen und günstigen Angeboten für Kinder und Jugendliche. Frage dort nach.
Mache dir für die Schule ein Pausenbrot und nimm dir eine Flasche mit einem Getränk mit. So brauchst du in der Pause nichts extra kaufen.
Süchtig nach Eis, Pommes, Döner oder Hamburger? Dann mache einen weiten Bogen um Eisdielen, Dönerbuden und Fastfood-Restaurants!
Kinder geben den größten Teil ihres Taschengeldes für Süßes aus. Je weniger du davon kaufst, desto mehr Geld sparst du!
Schalte zu Hause dein Handy aus. Benutze dort nur das Festnetz-Telefon.
Wenn du ein Handy brauchst, dann besorge dir ein Prepaid-Handy. So kannst du keine Handy-Schulden machen.
Rauche nicht. Du bist doch nicht blöd! Jeder weiß: Rauchen verschlingt Unsummen und schadet nur der Gesundheit. Außerdem wird man davon abhängig.
Trendige Markenklamotten sehen cool aus. Sei vorsichtig: Was heute total angesagt ist, ist bald völlig out. Mode lebt von Trends. Je schneller Trends wechseln und immer neue Ware in die Läden spülen, desto mehr Kohle verdienen sie!
Taschengeld sparen - wozu?
"Taschengeld ist dazu da, dass man es ausgibt! Omas Geburtstagsgeld sparen und auf das Sparbuch einzahlen? Ach nee. Und wenn, dann nur einen Teil. Selbst auf die Bank gehen? Das soll Mama machen..." So denken die meisten Kinder und Jugendlichen. Sparen ist etwas für später, wenn man erwachsen ist und eine Menge Geld verdient. Oder etwa nicht?
Geld für größere Vorhaben beiseite legen
Angenommen, du träumst von einem Mountain-Bike. Oder von einer Sprachreise nach England oder Frankreich. Wer soll, wer kann das bezahlen? Viele Eltern sind nicht bereit, allein die Kosten dafür zu übernehmen. Die meisten Eltern haben nicht so viel Geld, dass sie mehrere Hundert Euro "nebenbei" lockermachen. Sie erwarten von dir, dass du einen Teil selbst bezahlst. Das heißt, dass du mehrere Monate lang Geld zurücklegen und vielleicht sogar dafür arbeiten musst.
Sparen für später
Fast jedes Kind, jeder Jugendliche wünscht sich, eines Tages viel Geld zu besitzen. Wie kann man das schaffen? Finanziell unabhängig, das heißt reich, sind in den Augen der meisten Kinder und Jugendlichen Erwachsene, die einen tollen Job haben, viel Geld geerbt, mit Aktiengeschäften ein Vermögen verdient oder in der Lotterie gewonnen haben.
Doch es gibt eine dritte Gruppe: Erwachsene, die bereits als Kinder oder Jugendliche begonnen haben, Geld zu sparen und klug anzulegen.
Geld sparen und anlegen lohnt sich, denn Geld schafft Freiräume. Wer genügend Grundkapital und eine Geschäftsidee hat, kann sich selbstständig machen und ein Unternehmen gründen. Man kann eine Wohnung oder ein Haus kaufen. Damit spart man sich Mietausgaben und hat Geld übrig.
Wie man mehr Taschengeld bekommen kann
Viele Kinder tun sich schwer, mit ihrem Taschengeld auszukommen: Manche bekommen verhältnismäßig wenig Taschengeld, manche geben es bei der erstbesten Gelegenheit aus und sind dann sehr schnell pleite.
Was tun, wenn das Taschengeld nicht reicht? „Mama, Papa, ich brauch mehr Taschengeld!“ Eine Möglichkeit ist, seine Eltern um einen einmaligen Vorschuss oder – noch besser – eine Taschengelderhöhung zu bitten. Wie kann man seine Eltern überzeugen, dass man mehr Taschengeld braucht?
Wichtig!
Besorge dir eine aktuelle Taschengeld-Richtlinie und prüfe, ob du wirklich zu den Kindern gehörst, die wenig Taschengeld bekommen. Wenn ja, dann lege deinen Eltern die Richtlinien vor und bitte sie freundlich um eine Taschengeld-Erhöhung.
Vereinbare mit deinen Eltern, dass du, wenn du "sinnvolle" Dinge wie zum Beispiel Bücher, Hörbücher oder Geschenke kaufst, einen Zuschlag zum Taschengeld bekommst.
Biete deinen Eltern an, dass du Extra-Jobs im Haushalt übernimmst, zum Beispiel regelmäßig Rasenmähen oder das Auto innen saubermachen. Handle mit deinen Eltern eine faire Bezahlung für deine Jobs aus.
Schlage deinen Eltern vor, dass du einen Teil deines Taschengeldes auf dein Sparbuch oder in einen Sparvertrag einzahlst. Bitte sie, dir beim Sparen zu helfen und auch ein paar Euro beizusteuern. So kannst du dir zwar nicht sofort etwas kaufen, aber du hast eine Reserve für größere Anschaffungen.
Denke daran: Bei einem Taschengeld-Vorschuss bekommst du Geld vorgestreckt. Das bedeutet, dass dir der Betrag, den du im Voraus bekommen hast, vom Taschengeld des nächsten Monats abgezogen wird. Du musst also in den kommenden Wochen besonders vorsichtig mit deinem Geld umgehen.
Das Taschengeld aufbessern
Manche Kinder bekommen kein Taschengeld, manche nur hin und wieder einen größeren Betrag, manche ziemlich wenig Taschengeld. Und es gibt Kinder, die zusätzlich Geld sparen möchten oder so große oder so viele Wünsche haben, dass ihr Taschengeld nicht reicht. Was tun, wenn du mehr Geld brauchst, als du hast?
Für diese Fälle gibt es zwei Möglichkeiten: du verkaufst Dinge, die du nicht mehr brauchst. Oder du nimmst einen Job an und verdienst selbst Geld. Wer besonders schnell zu Geld kommen will, macht am besten beides!
Sachen verkaufen
Bücher, Spiele, CDs, Hörbücher, Baukästen, Puppen, das alte Fahrrad… schau dich in deinem Zimmer, auf dem Speicher, im Schuppen und im Keller um. Brauchst du wirklich noch alles, was sich dort über die Jahre angesammelt hat?
Sprich mit deinen Eltern, welche Dinge du verkaufen kannst. Vielleicht kennst du Leute in der Nähe, die sie gebrauchen können und dir dafür Geld geben. Sperrige Gegenstände wie zum Beispiel ein altes Fahrrad kannst du auf einem Flohmarkt in der Nähe anbieten. Im Internet gibt es verschiedene Plattformen für gebrauchte Bücher, wo du deine alten Kinderbücher und Hörbücher anbieten kannst. Das solltest du aber auf jeden Fall mit deinen Eltern zusammen machen.
Einen Neben- oder Ferienjob annehmen
Ein Job ist die schnellste Möglichkeit, um an Geld zu kommen: Du arbeitest und bekommst hinterher das Geld dafür ausbezahlt. Wer den Stellenmarkt in der Tageszeitung durchblättert, findet vielleicht einen guten Job. Doch nicht jeder Job ist für Jugendliche geeignet!
Welche Jobs dürfen Jugendliche ausüben?
Wenn du einen Job übernehmen willst, musst du die Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes beachten:
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Erst mit 13 Jahren darfst du mit Zustimmung deiner Eltern bis zu zwei Stunden täglich zwischen 8 und 18 Uhr leichte Tätigkeiten übernehmen.
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Leichte Tätigkeiten sind zum Beispiel Nachhilfe, Einkaufen, das Austragen von Zeitungen, Zeitschriften, Anzeigenblättern und Werbematerial. In Geschäften oder Handwerksbetrieben darfst du nicht arbeiten.
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Jugendliche über 15 Jahre, die noch schulpflichtig sind, dürfen während der Ferien höchstens vier Wochen, das heißt 20 Tage im Jahr arbeiten. Die Arbeitszeit darf 8 Stunden pro Tag und 40 Stunden in der Woche nicht überschreiten. Letzteres gilt auch für Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahre, die ihre Schulzeit beendet haben.
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Jugendliche dürfen keine Arbeiten ausführen, bei der sie besonderen Gefahren, starker Hitze, Kälte oder Lärm ausgesetzt sind.
Die besten Taschengeld-Jobs
Es gibt viele Möglichkeiten, sich regelmäßig ein paar Euro dazuzuverdienen. Sprich mit deinen Eltern, bevor du einen Job übernimmst. Vielleicht haben sie ja eine Idee! Überlege mit einem Freund oder einer Freundin, welcher Job am besten zu dir passt. Ideale Einsteiger-Jobs sind zum Beispiel:
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Rasenmähen
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Rasenschnitt zusammenrechen und auf den Komposthaufen schichten
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Einfahrt bzw. Terrasse fegen
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Laub zusammenkehren
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Samstags frische Semmeln und eine Zeitung holen
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Wertstoffe zum Container bringen
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Pfandflaschen ins Geschäft zurückbringen
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Hunde Gassi führen
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Briefe und Päckchen zur Post bringen / Sendungen abholen
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Nachhilfestunden geben
Wie findet man einen Job?
Kontakte, "Vitamin B", Beziehungen, Netzwerk… - egal, wie man es nennt: Es kommt vor allem darauf an, dass du die "richtigen" Leute kennst. Die "richtigen" Leute sind alle, für die du direkt arbeiten kannst oder die dich weiterempfehlen. Wer sind "die richtigen" Leute? Zum Beispiel deine Eltern und deine Großeltern. Du kennst sie – sie kennen dich und wissen, was du kannst. Möglicherweise haben sie gerade keinen Job für dich. Aber sie kennen vielleicht Leute, bei denen du dich nützlich manchen kannst. Zum Beispiel deine Nachbarn!
Wie viel bringt ein Taschengeld-Job ein?
Wie funktioniert die Bezahlung? Überlege dir, bevor du einen Job übernimmst, ob du für jede Aufgabe einzeln oder nach Stunden bezahlt werden möchtest. Wenn du bei deinem Nachbarn jede Woche vorbeikommst und nur einen Job - zum Beispiel das Entsorgen der leeren Flaschen - übernimmst, ist es sinnvoll, wenn du dafür einen Pauschalbetrag aushandelst.
Um mehr zu verdienen, kannst du anbieten, dass du nicht nur den Rasen mähst, sondern gleich auch den Rasenschnitt zum Kompost bringst, die Einfahrt fegst usw. Wenn du mehrere Jobs nacheinander erledigst, dann solltest du einen Stundenlohn mit deinem Auftraggeber vereinbaren.
Wie viel Geld ist angemessen? Sprich mit deinen Eltern, wie viel du verlangen kannst. Sei am Anfang lieber etwas vorsichtig – erst einmal kommt es darauf an, dass du den Einstieg ins Jobgeschäft findest. Wenn deine Kunden mit dir zufrieden sind, sind sie oft von sich aus bereit, dir etwas mehr zu zahlen. Manchmal gibt es zu Weihnachten und zum Geburtstag ein Extra!
Ein heikles Thema - Geld
Wenn du schon häufiger für jemanden Jobs erledigt hast, bekommst du möglicherweise verantwortungsvollere Aufgaben, zum Beispiel im Supermarkt einkaufen oder Medikamente von der Apotheke abholen. Jobs, die mit Geld zu tun haben, sind Vertrauenssache. Dennoch ist es gut, wenn du folgende Vorsichtsmaßnahmen triffst:
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Lasse dir von deinem Auftraggeber eine runde Summe, also zum Beispiel 20 Euro, geben. Stecke das Geld in einen Extra-Geldbeutel, in dem sich sonst nichts befindet.
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Lasse dir im Laden immer eine Kassen-Quittung geben. Nur so kannst du vermeiden, dass es mit deinem Auftraggeber zu Unstimmigkeiten kommt.
Freundlichkeit und Zuverlässigkeit zahlen sich aus
Zugegeben: den Besen in der Hauseinfahrt schwingen oder mehrere Tüten Plastikmüll zum Container schleppen und dort einwerfen, ist nicht besonders spannend. Auch wenn dich dein Job manchmal nervt – denke daran: du bist der Dienstleister, deine Eltern, dein Nachbar, die alte Dame, die neben euch wohnt – das heißt alle, die dir einen Job übertragen haben – sind deine Kunden. Für deine Dienstleistung bekommst du Geld. Dafür erwartet dein Kunde, dass du pünktlich kommst, deinen Job zuverlässig und gut erledigst. Sei freundlich, bedanke dich und biete deinem Kunden an, dass du gern weitere Aufgaben übernimmst.
Keine Zeit? Rufe an, wenn dir etwas dazwischengekommen ist und organisiere für den Notfall Ersatz – vielleicht kann deine beste Freundin für dich einspringen und den Hundespaziergang übernehmen! Wichtig ist, dass sich dein Kunde ernst genommen fühlt und mit deiner Arbeit zufrieden ist. Denn eines gilt bei jedem Job: Nur zufriedene Kunden melden sich wieder und empfehlen dich weiter!