Laut lesen
Auch wenn du als Kind gelernt hast laut zu lesen - lass es lieber. Meist bringt es nichts, meist es ist sogar nachteilig. Warum? Beim lauten Lesen muss sich dein Gehirn doppelt anstrengen: Es muss nicht nur die Wörter erkennen und in Laute umformen, die Laute müssen auch korrekt ausgesprochen werden. Nicht zu vergessen die Satzmelodie: Gute (Vor-)Leser tragen einen Text nicht monoton, sondern in einem Rhythmus vor, der zu der Aussage des Textes passt. Die Folge: Beim lauten Lesen liest du zwar korrekt und genau, doch du bekommst nicht richtig mit, was du gerade gelesen hast.
Und noch etwas: Wir sprechen langsamer als wir sehen und denken bzw. die Informationen aufnehmen können. Wenn du also laut liest, dann liest du automatisch langsamer. Dazu kommt, dass du nimmst die Informationen nur zum Teil aufnimmst.
Denke daran, dass…
… Flüstern und Murmeln eine Variante des lauten Lesens sind. Wie abstellen? Kaue Kaugummi. Es fördert die Konzentration und erschwert das Flüstern.
… lautes Lesen bei einzelnen Textsorten wie z.B. Gedichten, wo es auf den Klang ankommt, und bei Fremdsprachen sehr wichtig ist. Doch auch hier gilt: Um sich einen Überblick über den Text zu verschaffen, solltest du ihn leise lesen.