Jungen und Mädchen
Wie es wohl ist, quer über den Bodensee oder über den Rhein zu schwimmen? Es gibt Leute, die solche langen Strecken im Wasser zurückgelegt haben. Und so heißen sie:
Irene van der Laan ist zwei Mal durch den Ärmelkanal geschwommen. Cindy Nicholas ist mitten über den Ontariosee in Amerika und durch den Ärmelkanal geschwommen. Shelley Taylor war die Schnellste, die Manhattan im Wasser umrundete. Julie Ridge ist sogar sechs Mal um Manhattan geschwommen. Und auch Gertrude Ederle und Florence Chadwick sind schon durch den Ärmelkanal geschwommen.
Bestimmt hast du bemerkt, dass alle diese Schwimmer Schwimmerinnen sind. Tja, das ist kein Zufall. Fast alle Langstreckenschwimmer sind Frauen. Warum ist das so?
Männer haben zwar mehr Muskeln als Frauen, aber die allein schwimmen eben noch nicht durch den Ärmelkanal. Dafür braucht es schon mehr. Frauen sind bessere Langstreckenschwimmer, weil sie mehr Fettgewebe haben als Männer. Das Fettgewebe sitzt in der Brust, auf den Hüften, unter der Haut und am Po. Und Fettgewebe ist wie eine Energiequelle, aus der die Frauen ihre Kraft ziehen. Das Gewebe wärmt auch den Körper. Und das ist im kalten Ärmelkanalwasser gar nicht so schlecht. Außerdem ist Fettgewebe eine natürliche Schwimmweste. Sie hält die Frauen über Wasser.
Das Fettgewebe gibt den Frauen einen runderen Körper. Auch der ist gut fürs Schwimmen, da sich ein runder Körper leichter im Wasser bewegt. Dadurch verbraucht eine Frau weniger Kraft und kann länger schwimmen. Die Natur hat Frauen für lange Strecken und Ausdauersport geschaffen. Männer sind dagegen für Kraft und Schnelligkeit gerüstet.
Bei Kindern unter zwölf Jahren gilt das aber nicht. Jungen und Mädchen haben gleich viel Fett und gleich viele Muskeln, und sie sind ungefähr gleich groß. Erst in der Pubertät ändert sich das. Da fließen plötzlich Hormone durch den Körper, die alles verändern.