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1.
Mit jammervollem Blicke
mit großen Sorgen schwer,
|: geh' ich an meinen Krücken
die weite Welt umher. :|
2.
Ich war ein tapf'rer Krieger,
sang manch' Soldatenlied
|: in meinen vollen Gliedern -
jetzt bin ich Invalid. :|
3.
Weiß Gott, hab viel gelitten,
gefochten manchen Kampf,
|: für's Vaterland gestritten,
geschmeckt den Pulverdampf. :|
4.
Ich stand bei Sturm und Regen,
bei großer Mitternacht,
|: bei Blitz und Donnerschlägen
oft einsam auf der Wacht. :|
5.
Mir drohten oft Geschütze
den fürchterlichsten Tod.
|: Ich trank aus mancher Pfütze
und aß verschimmelt Brot. :|
6.
Ich bettle vor den Türen,
ich armer, lahmer Mann.
|: Ach Gott, wen wird es rühren?
Wer nimmt sich meiner an? :|
7.
Sah manchen Kameraden
an meiner Seite todt,
|: musst' oft im Blute waden,
wenn es mein Herr gebot. :|
8.
Bedeckt mit dreizehn Wunden,
an meine Krück' gelehnt,
|: hab ich zu manchen Stunden
mich nach dem Tod gesehnt. :|
9.
Und da er mich verschonet,
werd' ich noch fern vom Grab,
|: für Kampf und Schmerz belohnet
mit diesem Krückenstab. :|
10.
Ich rat euch's, Brüder alle
folgt nicht der Trommel Ton
|: und dem Trompetenschalle,
sonst kommt ihr in meinen Lohn! :|
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