Espe oder Zitter-Pappel (Populus tremula)
Wenn du in die Nähe einer Espe kommst, dann hörst du sie. Ein kleiner Windhauch genügt, schon rascheln die Blätter. Das hat seinen Grund, denn die rundlichen Blätter haben einen besonders langen und dünnen Stiel. Daher kommt auch der alte Spruch: "Du zitterst ja wie Espenlaub!"
Espenblätter haben im Frühling und im Herbst eine ähnliche Farbe. Wenn die Blätter im Frühling ausschlagen, ist der grüne Farbstoff im Blatt noch nicht entwickelt. Deshalb sind die jungen Blätter zuerst rotbraun, bevor sie grün werden. Im Sommer erkennst du die grünen Blätter dann daran, dass die Unterseiten heller als die Oberseiten sind. Wenn sich die Blätter im Wind drehen, schillert der ganze Baum silbergrün.
Bäume sind phantastisch, denn jeder einzelne Baum ist sozusagen eine ganze Stadt für sich. Die unterschiedlichsten Lebewesen benutzen Stämme, Äste und Blätter als Wege, und sie finden dort Nahrung. Außerdem hat jeder Baum eine Menge Wohn-, Schlaf- und Versteckplätze, wo sich kleine und große Lebewesen wohl fühlen. Das wissen auch viele Vögel, und deshalb ziehen sie ihre Jungen gerne in Baumnestern groß.
Espen und Pappeln sind schnelle Bäume. Sie wachsen in einem atemberaubenden Tempo. Es gibt Pappelarten, die bis zu 250 cm in einem Jahr wachsen. Das Holz ist aber sehr weich, darum ist in alten und toten Pappeln immer etwas los. Wenn es kalt wird, sucht sich zum Beispiel der Marienkäfer eine Stelle, wo er überwintern kann. Hat er Glück, findet er einen tiefen Spalt in der Pappelrinde. Dort kann er den ganzen Winter über schlafen. Auch der Specht meißelt gerne seine Wohnung in das weiche Pappelholz. Wenn die Spechtfamilie dann auszieht, können Vögel, Eichhörnchen oder Fledermäuse dort wohnen.
Pappelholz sehen wir jeden Tag, wir denken nur nicht daran. Aus Pappeln werden zum Beispiel Streichhölzer, Holzwolle, Spanplatten und Holzschuhe gemacht, weil das weiche Holz sich gut spalten lässt. Außerdem kann man Papier und Pappe daraus machen.