Die Chinesen
Kleine Kinder rechnen mit den Fingern - genau wie die alten Chinesen. Irgendwann fingen sie jedoch an, mit Bambusstöcken zu rechnen. Die Stöcke waren 15 Zentimeter lang. Die chinesischen Zahlen wurden in zwei Gruppen eingeteilt: einmal senkrecht, einmal waagrecht.
Die Zeichen für die Einer, die Hunderter, die Zehntausender und die Millionen schrieben die Chinesen senkrecht. Die Zehner, die Tausender und die Hunderttausender schrieben sie dagegen waagrecht. Bei den Chinesen bauten alle Zahlen auf der zehn auf. Zehn Einer wurden zu einem Zehner, zehn Zehner wurden zu einem Hunderter und so weiter. Die Rechenstöckchen wurden auf dem Boden ausgelegt. Dabei legte ein Chinese von rechts nach links, las aber von links nach rechts.
Die Chinesen hatten auch schon Rechentafeln. Auf diese Tafeln wurden die Bambusstöcke gelegt. Die Rechentafeln waren kariert. So konnten sie aussehen:
Wenn jemand die Rechenstöcke auf die Tafel legte, war ganz klar, ob in einer Zahl eine 0 vorkam. Da blieb das Karo nämlich leer.
Wenn ein Chinese die Rechenstöcke aber nicht auf die Tafel legte, ließ er einfach ein bisschen Platz zwischen den anderen Zahlen.
Im zwölften Jahrhundert malten die Chinesen auf den leeren Platz einen Ring. Der Ring ist wie unsere heutige Null.
Die Chinesen konnten so große Zahlen bilden, wie sie nur wollten. Dabei mussten sie nur bei jeder neuen Zahl zwischen der waagrechten und der senkrechten Gruppe abwechseln. Ist doch ganz klar, oder?