Blogportrait: That artist woman
Die Kanadierin Gail Bartel zeigt auf ihrer Seite "That artist woman" inspirierende Projekte aus ihrem Kunstunterricht und erklärt dabei eine ganze Reihe beliebter Gestaltungstechniken.
Eule mit Augen aus leeren Eierschachteln (Fotos: Gail Bartel)
Fantastische Ideen wie diese Eule finden sich auf ihrer Seite - immer mit vielen anschaulichen Bildern. Eine wunderbare Ideenquelle für Kunstlehrer genauso wie für Eltern.Eule mit Augen aus leeren Eierschachteln (Fotos: Gail Bartel)
Erzähl uns ein wenig über dich - wer bist du und was machst du?
Ich bin eine autodidaktische Künstlerin. Ich habe Sozialarbeit an der Universität studiert, aber den Großteil meiner Karriere damit verbracht, Kunstgruppen zu leiten. Als dann meine Kinder geboren wurden, habe ich vor etwa 8 Jahren begonnen, mich an der örtlichen Schule zu engagieren. Nachdem die Lehrer merkten, was ich kann, habe ich angefangen den Kunstunterricht an der Schule zu übernehmen und inzwischen unterrichte ich als Ehrenamtliche Vollzeit vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. Meine Lieblingsmedien sind Farben (Wasserfarben, Acrylfarben sowie Tempera) und Ton.Gedruckte Pinguine (Foto: Gail Bartel)
Was ist dein Lieblingsprojekt für sonnige (Winter-)Tage?
Mein Lieblingsprojekt für sonnige Tage ist, die Kinder mit nach draußen zu nehmen und unter freiem Himmel mit Wasserfarben zu malen. Wir haben eine fantastische Aussicht auf die Kanadischen Rockies vom Spielplatz aus - und auch vom Schulgarten. An sonnigen Wintertagen bleiben wir drinnen und machen eines meiner liebsten Winterprojekte wie zum Beispiel Eisbären malen, Pinguine aus Papiermaché oder Inuksuit aus Ton (Inuksuit Erklärung bei Wikipedia).Inuksuit aus Ton (Foto: Gail Bartel)
Was ist dein Lieblingsprojekt mit recycelten Materialien?
Mein Lieblingsprojekt mit Recylingmaterialien sind Roboter aus Süßigkeitenverpackungen von Halloween.Recycling-Roboter (Foto: Gail Bartel)
Was ist in deinen Augen das Wichtigste, wenn man mit Kindern arbeitet? Hast du Tipps oder Ideen, wie man Kinder begeistern kann?
Ich habe das Gefühl, der wichtigste Teil bei der Arbeit mit Kinder ist, daran zu denken ihnen Fähigkeiten beizubringen - ein so großer Teil der Kunsterziehung konzentriert sich heutzutage darauf, die Vorstellungskraft und Kreativität der Kinder frei entfalten zu lassen, was eine tolle Philosophie ist, aber man muss ihnen auch die Werkzeuge und Techniken vermitteln.Skyline (Foto: Gail Bartel)
Die Kunststunde sollte einen Fokus haben, eine spezielle Technik oder ein Konzept, das man ihnen beibringen möchte und die weiteren Stunden sollten auf das Gelernte aufbauen. Auf diese Weise wird sie die Kunst nicht einschüchtern und sie werden neuen Techniken gegenüber offener sein. Das ist besonders in den unteren Klassen wichtig, denn wenn die Kinder erstmal 10 Jahre oder älter sind werden sie zögerlicher, sie sorgen sich mehr darum, wie ihr fertiges Kunstwerk am Ende aussehen wird und haben weniger Selbstvertrauen. Wenn man ihnen früh die Fertigkeiten beibringt, wissen sie was sie tun und gehen ihren Weg (dann hört man sie nicht sagen "aber ich kann nicht malen" oder "ich bin ein schlechter Künstler"). Herzlichen Dank an Gail für das Interview und an Leonie, die uns diesen Blogtipp geschickt hat.