Feuer mit der Lupe anzünden
Manchmal weiß ich einfach nicht, wo ich meinen Kopf lasse. Dann passiert es, dass ich so ziemlich alles vergesse. Neulich waren es die Streichhölzer. Aber keine Panik!
Wenn die Sonne scheint, kann man auch einen Sonnenstrahl mit der Lupe einfangen. Den gebündelten Strahl richtest du auf das Holz, und bald ist das Feuer am Knistern.
Zuerst musst du leicht brennbares Material sammeln, z.B. trockene Gräser oder Laub. Jetzt holst du ein paar größere Steine und bildest mit den Steinen einen Kreis. In die Mitte, also dort, wo sich jetzt eine vom Wind geschützte Mulde befindet, legst du dein Brennmaterial. Daneben hältst du ein paar trockene Zweige bereit, die brauchst du zum Nachschüren, sobald das Feuer richtig zu lodern begonnen hat.
Dann nimmst du dein Vergrößerungsglas und hältst es so in die Sonne, dass das Glas einen hellen Flecken auf den Boden wirft. Dieser helle Fleck ist nichts anderes als gebündelte Sonnenanstrahlen. Sie vereinigen die Sonnenenergie, die auf das Glas fällt, auf diesen Flecken. Halte das Glas so, dass der Sonnenfleck direkt auf das Brennmaterial leuchtet. Bald beginnt es zu qualmen und gleich darauf lodern die ersten Flammen. Jetzt nimmst du einen kleinen belaubten Zweig und fächelt dem Feuerchen vorsichtig frische Luft zu. So und nun die dürren Zweige nachlegen - das Feuer brennt!
Jedes Mal, wenn ich mit Großvater am Lagerfeuer sitze, schwärmt er vom Feuer: "Weißt du, Hanna-Zebra, es ist noch kein Tier auf die Idee gekommen, Feuer zu machen. Nur der Mensch macht Feuer. Und Feuer machen ist eine wahre Kunst. Früher beherrschten alle Menschen diese Kunst, denn die Leute konnten ohne Feuer nicht leben: Ohne Feuer keine Wärme, kein Essen."
Ich höre Großvater immer gern zu, wenn er von alten Zeiten erzählt. Besonders gern natürlich, wenn ich dabei in die Glut schauen kann, mein Gesicht vom Feuer ganz warm ist und ich mich an Großvater lehnen kann. Heute wird meist Feuer gemacht, weil es so wahnsinnig gemütlich ist. Am Lagerfeuer kommen die Menschen sich näher. Ob es Großvaters und mein Minifeuer ist oder das lodernde Riesenfeuer bei einem Grillfest, alle versammeln sich darum.
Du solltest jetzt aber nicht überall herumzündeln, nur weil du Lust auf ein gemütliches Stündchen hast. Denn du musst natürlich auch wissen, wo und wann du am besten ein Feuer machst, wie du das Feuer anzündest, wie das Feuer so lange wie möglich brennt und wie du es wieder löschst. Dabei ist es mindestens genauso wichtig, das Feuer richtig mit Holz zu füttern und wieder zu löschen, wie es richtig anzuzünden. Aber wenn du das alles schon weißt, steht deiner Gemütlichkeit ja nichts mehr im Wege!